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Infos zum weiteren Schulbetrieb
Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen,
eine Woche Homeschooling liegt schon wieder hinter uns. Allem lauten Tönen und Schimpfen in den Medien zum Trotz, hatten wir mit unserer Digitallösung Mail/Moodle/PG-NAS kein ernstes Problem. Am Montag Morgen war (erwartungsgemäß) die Last auf den Servern und auf den ganzen Netzwerkstrukturen im Land extrem hoch. Dazu kamen völlig unnötige DDoS-Angriffe auf die Moodle-Server, unter denen ein Server wohl zusammenbrach. Am Montag hat es dadurch bis ca. 9:30 Uhr ein wenig geruckelt. Seit dem konnten über die Woche aber alle Videoveranstaltungen stattfinden. Ich habe selbst an einigen teilgenommen und insgesamt natürlich sehr viel auf Moodle gearbeitet und war durchaus beeindruckt von der Stabilität des Systems. Man muss bedenken, dass auf den Servern über 100 000 Nutzer gleichzeitig in Videokonferenzen sitzen und deutlich mehr noch in den Kursen arbeiten. Ich denke, dass wir uns mittlerweile auf die Technik in dem Maße verlassen können, wie wir sie für unser Konzept von Fernunterricht benötigen.
Der Fernunterricht ist in Reinform auf jeden Fall noch für die beiden kommenden Wochen für uns verbindlich. Darüber hinausgehend möchte ich keinerlei Spekulationen anstellen. Die Modalitäten des anstehenden Halbjahreswechsels, Halbjahresinformationen und deren Zustellung werden wir in dieser Woche diskutieren und dann wahrscheinlich im nächsten Newsletter kommunizieren. Bis dahin haben wir auch eine Modalität für den Elternsprechtag entwickelt. Das Gespräch mit den Eltern ist uns sehr wichtig und darf schon gar nicht während der Pandemie scheitern. Ein Elternsprechtag in Präsenz ist aber im Moment nicht vorstellbar.
Zum Fernunterricht möchte ich aus gegebenem Anlass noch einen Punkt erwähnen, der den meisten vermutlich klar ist: Die Lerninhalte des Fernunterrichts sind laut Verordnung verbindlicher Lernstoff und die aktive Teilnahme am Fernunterricht unterliegt der allgemeinen Schulpflicht. Das bedeutet, dass die Arbeitsmaterialien zu bearbeiten sind, an Videokonferenzen und angesetzten Gruppen-Chats aktiv teilgenommen werden muss (auch ohne Kamera) und die Vorgaben der Fachlehrer zu Aufgaben und evtl. Rückmeldeterminen eingehalten werden müssen – eben wie im normalen Unterricht. Wir benötigen deshalb auch eine Entschuldigung bei Verhinderung. Trotzdem möchten wir die Möglichkeiten natürlich nutzen, die die Situation eben auch bietet: Dazu gehört die Chance, dass jeder Schüler in seinem Rhythmus die Aufgaben bearbeiten kann, die keine direkte Interaktion erfordern. Die verbindlichen Lebenszeichen, die wir einfordern, beschränken sich deshalb auf die morgendliche Meldung im Moodle-Klassenzimmer und die angesetzten interaktiven Termine (ViKo, Chat). Da die Lehrerinnen und Lehrer oft mehrere ViKos am Tag haben, kann es dabei durchaus sein, dass die erste ViKo um 7:45 Uhr stattfindet! Es wird aber sicher nicht jeden Tag so sein. Wann ein Arbeitsblatt erledigt oder ein Text gelesen wird, ist uns im Grunde egal. Wichtig ist, dass es gemacht wird. Die Erfahrung zeigt aber auch, dass ein Arbeitsbeginn zwischen acht und neun mit einer sich anschließenden konzentrierten Arbeitsphase sehr produktiv ist.
Im Gegensatz zur Schulschließung im letzten Schuljahr, können die Inhalte in schriftlichen Arbeiten und anderen Überprüfungen bewertet werden und in die Note eingehen. Die schriftlichen Prüfungen (Klassenarbeiten, Tests) sind nur in Präsenz erlaubt. Es können aber auch im normalen Unterricht Leistungen erbracht werden, die zu Hause angefertigt werden – schriftliche Hausaufgaben, die bewertet werden, wenn auch nicht mit dem Gewicht einer Klassenarbeit. Dies ist natürlich jetzt auch der Fall. Auch in Videokonferenzen gibt es die Möglichkeit der aktiven Teilnahme und damit auch die Möglichkeit der mündlichen Benotung.
Durch die Tatsache, dass nun in diesem Schuljahr insgesamt mindestens vier Wochen kein Präsenzunterricht stattgefunden haben wird (incl. einer Woche vor Weihnachten), kann die Mindestzahl schriftlicher Arbeiten in den Hauptfächern unterschritten werden. Die Kollegen werden, wenn der normale Unterricht wieder stattfindet, verantwortungsvoll die weiteren Grundlagen/Noten für eine faire Beurteilung in ihrem Fach mit den Schülern erarbeiten, so dass am Ende des Schuljahres eine gut vertretbare Note stehen wird. Wir möchten natürlich vermeiden, dass mit Beginn des Präsenzunterrichts ein Prüfungsmarathon beginnt. Im Moment gehe ich noch davon aus, dass in diesen Jahr die normale Versetzungsordnung gilt.
Auf einen rechtlichen Aspekt in Sachen Datenschutz möchte ich noch hinweisen: Die Videokonferenz muss einen geschützten Rahmen für Lehrer und Schüler bieten, eben wie ein Klassenraum. An der Videokonferenz dürfen deshalb ohne das Wissen aller Teilnehmer keine unterrichtsfremde Personen teilnehmen. Am besten geht das, wenn sich der Schüler alleine in einem ruhigen Raum aufhält. Wenn dies nicht möglich ist, erfüllen Headset oder Ohrhörer den Zweck auch. Das jede Form von Mitschnitt und Aufnahme einer ViKo unzulässig ist, versteht sich von selbst. Ich bitte dies unbedingt im Interesse aller zu berücksichtigen.
In der vergangenen Woche habe ich schon einige sehr gute Beiträge von Schülern gesehen und davon gehört. Bei den Kolleginnen und Kollegen sehe ich, dass die Arbeit der vergangenen Monate uns in Sachen digitalem Unterricht ein gutes Stück weiter gebracht haben. Gute Voraussetzungen um auch die kommenden Wochen sinnvoll zu nutzen. Mir ist klar, dass die Situation nicht einfach ist und hoffe, dass wir so schnell wie möglich wieder in einen normalen Schulbetrieb gehen können. Bis dahin danke ich allen Eltern für die Unterstützung beim Homeschooling, welche wahrscheinlich einige Nerven kostet. Den Kolleginnen und Kollegen danke ich für ihre engagierte Arbeit in dieser Form und nicht zuletzt auch allen Schülerinnen und Schülern, die ihre Aufgaben ernst nehmen und mit großem Eifer dabei sind. Der Aufwand lohnt sich!
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich eine gute nächste Woche. Bleiben Sie gesund!
Herzliche Grüße
Johannes Heß